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Schafft Microstock sich ab?
- vizualni
- Four-Star-Member
- Beiträge: 308
- Registriert: Do 26. Feb 2015, 23:17
- Wohnort: Brünn
- Kontaktdaten:
Schafft Microstock sich ab?
Wenn ich so die aktuellen Trends in Hinsicht auf massiven Kürzungen bei den Vergütungen beobachte und dann auch noch überall Bildverschenkungsplattformen ala Unsplash aus dem Boden sprießen, dann schleicht sich bei mir der Gedanke ein, wie lang sich die Microstock-Idee noch halten wird? Wie denkt Ihr darüber?
Re: Schafft Microstock sich ab?
Ich bin zwar erst 2 1/2 Jahre dabei, aber insgesamt deutet einiges darauf hin, dass es Änderungen geben wird (schon gegeben hat) und durch die gewaltige Flut von mittelklassigen Bildern auch geben muss.
Das Jahr 2020 hat einige Hinweise gegeben:
-> Shutterstock: Das muss man wohl nicht kommentieren, meine Umsätze sind seit Juni 2020 um mehr als 60% zurückgegangen (bei recht konstanten 60 Bildern pro Monat) und das Zurücksetzen zu jedem Januar ist der blanke Hohn. Man rettet die Bilanzen auf Kosten der Fotografen und klar, das sind die Einzigen die man noch ausquetschen kann, weil der Kunde immer weniger bereit ist für ein Bild zu zahlen (Stichwort: Bilderflut)
-> EyeEm: Hat im Dezember nachgezogen und wie ShutterStock auch die Royalties drastisch reduziert - nicht das EyeEm eine Signifikanz hätte im Markt
-> AdobeStock: Die Performance in 2020 war ganz gut, bis Oktober, dann ist es bei mir völlig eingebrochen. Statt der sonst 5-10 Verkäufe pro Woche hatte ich in den letzten 3 Wochen genau 1 Verkauf. Insgesamt ging es bei mir merklich runter, seit es die AdobeFreeCollection gibt. Und Videoverkäufe sind quasi auf Null
-> Dreamstime: lief bis Mitte 2020 ganz gut. Zwischen $15 und $30 im Monat, seit Juli zwischen $5 und $12 im Monat, was daran liegt dass so gut wie keine $2,00 Verkäufe mehr vorhanden waren
-> IStock/Getty: 15% und Connect Verkäufe zu absolut lächerlichen Konditionen, aber insgesamt recht stabil. Konstant um die 50 Verkäufe (inkl. Connect) im Monat. Meine Aufreger im letzten Monat waren zwei Videos für jeweils $0.01820 (also nicht mal 2 Cent) und mehrere Bilder für $0.00455 (knapp ein halber Cent) - im Gegenzug dazu eine Überraschung, ein Bild für $42.75 (rote Ziegelwand).
Wird sich MicroStock halten... vermutlich noch eine ganze Weile, vielleicht gibt es irgendwann Seiten für Bilder von wirklich hoher Qualität, der ganze Rest wird vermutlich irgendwann kostenlos zu haben sein... mal schauen.
Das Jahr 2020 hat einige Hinweise gegeben:
-> Shutterstock: Das muss man wohl nicht kommentieren, meine Umsätze sind seit Juni 2020 um mehr als 60% zurückgegangen (bei recht konstanten 60 Bildern pro Monat) und das Zurücksetzen zu jedem Januar ist der blanke Hohn. Man rettet die Bilanzen auf Kosten der Fotografen und klar, das sind die Einzigen die man noch ausquetschen kann, weil der Kunde immer weniger bereit ist für ein Bild zu zahlen (Stichwort: Bilderflut)
-> EyeEm: Hat im Dezember nachgezogen und wie ShutterStock auch die Royalties drastisch reduziert - nicht das EyeEm eine Signifikanz hätte im Markt
-> AdobeStock: Die Performance in 2020 war ganz gut, bis Oktober, dann ist es bei mir völlig eingebrochen. Statt der sonst 5-10 Verkäufe pro Woche hatte ich in den letzten 3 Wochen genau 1 Verkauf. Insgesamt ging es bei mir merklich runter, seit es die AdobeFreeCollection gibt. Und Videoverkäufe sind quasi auf Null
-> Dreamstime: lief bis Mitte 2020 ganz gut. Zwischen $15 und $30 im Monat, seit Juli zwischen $5 und $12 im Monat, was daran liegt dass so gut wie keine $2,00 Verkäufe mehr vorhanden waren
-> IStock/Getty: 15% und Connect Verkäufe zu absolut lächerlichen Konditionen, aber insgesamt recht stabil. Konstant um die 50 Verkäufe (inkl. Connect) im Monat. Meine Aufreger im letzten Monat waren zwei Videos für jeweils $0.01820 (also nicht mal 2 Cent) und mehrere Bilder für $0.00455 (knapp ein halber Cent) - im Gegenzug dazu eine Überraschung, ein Bild für $42.75 (rote Ziegelwand).
Wird sich MicroStock halten... vermutlich noch eine ganze Weile, vielleicht gibt es irgendwann Seiten für Bilder von wirklich hoher Qualität, der ganze Rest wird vermutlich irgendwann kostenlos zu haben sein... mal schauen.
Re: Schafft Microstock sich ab?
Ich glaube nicht, dass sich Microstock als Geschäftsmodell abschafft.
Der Bedarf an Bildern steigt weiter, und das Angebot wird es weiter geben.
Aber natürlich verändert sich der Microstock-Markt, und zwar laufend.
Natürlich bekommen die kostenlosen Seiten viel Zulauf, viele nehmen das Angebot natürlich gerne an.
Und dass einige Microstock-Agenturen zur Profitmaximierung (der eigenen und der ihrer Investoren) gerne mal die Daumenschrauben bei den Fotografen anziehen, ist ja nichts Neues.
Aber für beides (kostenlose Angebote und die mit lächerlichen Konditionen wie Istock und Shutterstock) braucht es auch immer Fotografen, die mitspielen.
Und es wird immer Fotografen (und damit Bilder) geben, die sich darauf nicht einlassen, sondern nur zu besseren Konditionen verkaufen.
Wie das dann am Ende mit dem Umsatz aussieht, wird man sehen.
Mein Umsatz im letzten Jahr war insgesamt höher als in 2019 - obwohl ich bei Shutterstock, umsatzmäßig bis dahin meine Nummer 1, im Juli mein Portfolio deaktiviert habe.
Mal sehen, wie das weitergeht.
Der Bedarf an Bildern steigt weiter, und das Angebot wird es weiter geben.
Aber natürlich verändert sich der Microstock-Markt, und zwar laufend.
Natürlich bekommen die kostenlosen Seiten viel Zulauf, viele nehmen das Angebot natürlich gerne an.
Und dass einige Microstock-Agenturen zur Profitmaximierung (der eigenen und der ihrer Investoren) gerne mal die Daumenschrauben bei den Fotografen anziehen, ist ja nichts Neues.
Aber für beides (kostenlose Angebote und die mit lächerlichen Konditionen wie Istock und Shutterstock) braucht es auch immer Fotografen, die mitspielen.
Und es wird immer Fotografen (und damit Bilder) geben, die sich darauf nicht einlassen, sondern nur zu besseren Konditionen verkaufen.
Wie das dann am Ende mit dem Umsatz aussieht, wird man sehen.
Mein Umsatz im letzten Jahr war insgesamt höher als in 2019 - obwohl ich bei Shutterstock, umsatzmäßig bis dahin meine Nummer 1, im Juli mein Portfolio deaktiviert habe.
Mal sehen, wie das weitergeht.
- Heiko Küverling
- Six-Star-Member
- Beiträge: 1492
- Registriert: Mo 6. Mär 2017, 17:08
Re: Schafft Microstock sich ab?
aber insgesamt deutet einiges darauf hin, dass es Änderungen geben wird (schon gegeben hat) und durch die gewaltige Flut von mittelklassigen Bildern auch geben muss.
Man rettet die Bilanzen auf Kosten der Fotografen und klar, das sind die Einzigen die man noch ausquetschen kann, weil der Kunde immer weniger bereit ist für ein Bild zu zahlen (Stichwort: Bilderflut)
Ich glaube nicht, dass das Überangebot an Bildern etwas damit zu tun hat, denn die Nachfrage ist nach wie vor groß. Es ist auch nicht so, dass die Kunden immer weniger bereit sind, für ein Bild zu zahlen. Es sind vielmehr die Agenturen, die durch billige Paketangebote versuchen, die Kunden an sich zu binden. Da bleibt dann halt nicht mehr viel für den Fotografen übrig. Das Kunden durchaus bereit sind, auch mehr zu zahlen sehe ich regelmäßig bei Agenturen wie Alamy.
Re: Schafft Microstock sich ab?
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, eine Binsenweisheit, aber zutreffend. Den Bildermarkt muss man glaube ich sehr differenziert sehen:
Auf der einen Seite Allerweltsbilder, in Massen vorhanden.
( Wie ich sie hauptsächlich produziere, bin immer erstaunt, dass es trotzdem Abnehmer dafür gibt, wenn ich, welches ja durchaus vorkommt 2 Euro dafür bekomme, bedeutet dies ja, dass der Kunde 8 bis 10 Euro dafür ausgeben hat, z.b. wie vor kurzem eine blaue ruhige Wasseroberfläche. Oberflächliches surfen im Internet bringt wohl so 100000 ähnliche, wahrscheinlich sind es in Wirklichkeit viel mehr.)
Auf der anderen Seite Bilder kreativer Produzenten, welche aber marktgerecht produzieren.
( Sie brauchen ihre Bilder nicht verschenken, sollten sich ihre Vertriebswege genau überlegen und die Wertigkeit ihrer Arbeit wird mit Sicherheit honoriert. Falls Sie ihre Werke in den Mikro-Mikro Stock oder gar in den Nanostock geben, müssten sie meiner Meinung nach sehr gute Gründe haben, mir fallen dafür keine ein )
Bilder kreativer Produzenten ( Künstler ) denen der Markt egal ist und die am Werbe- Journalismusmarkt vorbei produzieren.
(Auch sie sollten sich ihre Vertriebswege genau überlegen, Stockfotografie ist meiner Meinung nach nicht die richtige Strategie für Sie.)
Wie bei jedem Produzenten von irgendwas:
Spreizung, Differenzierung, Nachahmung ist das Schicksal jeder Ware und Dienstleistung. Es gibt dafür Lebenszyklen, aber auch Ausnahmen und Nischen.
Ein allgemeines Jammern über am Markt operierende Agenturen nutzt nichts, jeder muss seinen Weg für den Markt finden, ein Meinungsaustausch in diesem Forum kann dazu beitragen.
Auf der einen Seite Allerweltsbilder, in Massen vorhanden.
( Wie ich sie hauptsächlich produziere, bin immer erstaunt, dass es trotzdem Abnehmer dafür gibt, wenn ich, welches ja durchaus vorkommt 2 Euro dafür bekomme, bedeutet dies ja, dass der Kunde 8 bis 10 Euro dafür ausgeben hat, z.b. wie vor kurzem eine blaue ruhige Wasseroberfläche. Oberflächliches surfen im Internet bringt wohl so 100000 ähnliche, wahrscheinlich sind es in Wirklichkeit viel mehr.)
Auf der anderen Seite Bilder kreativer Produzenten, welche aber marktgerecht produzieren.
( Sie brauchen ihre Bilder nicht verschenken, sollten sich ihre Vertriebswege genau überlegen und die Wertigkeit ihrer Arbeit wird mit Sicherheit honoriert. Falls Sie ihre Werke in den Mikro-Mikro Stock oder gar in den Nanostock geben, müssten sie meiner Meinung nach sehr gute Gründe haben, mir fallen dafür keine ein )
Bilder kreativer Produzenten ( Künstler ) denen der Markt egal ist und die am Werbe- Journalismusmarkt vorbei produzieren.
(Auch sie sollten sich ihre Vertriebswege genau überlegen, Stockfotografie ist meiner Meinung nach nicht die richtige Strategie für Sie.)
Wie bei jedem Produzenten von irgendwas:
Spreizung, Differenzierung, Nachahmung ist das Schicksal jeder Ware und Dienstleistung. Es gibt dafür Lebenszyklen, aber auch Ausnahmen und Nischen.
Ein allgemeines Jammern über am Markt operierende Agenturen nutzt nichts, jeder muss seinen Weg für den Markt finden, ein Meinungsaustausch in diesem Forum kann dazu beitragen.
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- Four-Star-Member
- Beiträge: 341
- Registriert: Mi 22. Feb 2017, 15:10
Re: Schafft Microstock sich ab?
Meiner Beobachtung nach sinken die Einnahmen pro Bild beständig. Rein logisch betrachtet wird sich Microstock irgendwann nicht mehr lohnen.
Kommt halt darauf an was man für Ansprüche hat. Hin und wieder ein neues Objektiv ist schon noch drinnen.
Kommt halt darauf an was man für Ansprüche hat. Hin und wieder ein neues Objektiv ist schon noch drinnen.
Möge die Macht der Pixel mit euch sein
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- Five-Star-Member
- Beiträge: 797
- Registriert: Mo 20. Okt 2014, 09:01
- Kontaktdaten:
Re: Schafft Microstock sich ab?
dirkr hat geschrieben:Der Bedarf an Bildern steigt weiter
Kurze Rückfrage: Woran machst Du den steigenden Bedarf an Bildern fest?
Wäre es nicht vielleicht auch möglich, dass eine gewisse Sättigung am Markt eintritt? Also dass die Nachfragekurve abflachen könnte und in Zukunft nicht mehr stärker ansteigt? #flattenthecurve
Re: Schafft Microstock sich ab?
Ich glaube auch dass die Nachfrage eher noch steigt da es immer wichtiger wird sich im Internet gut zu präsentieren. Das gilt für kleine und große Firmen, für Blogger, einfach für Jeden. Dazu kommen noch die Verkäufe an die Presse die ebenfalls ständig Bilder benötigt. Auch für die Presse ist es wichtig ständig neuen Content zu liefern, auf Social-Media-Plattformen usw.
Die Zahl der Fotografen steigt allerdings auch immer weiter. Ich vermute mal dass gerade jetzt viele glauben dass das ein gutes Model sein könnte um die Einnahmen aufzubessern. Aber - 95 % (geschätzt) geben recht schnell wieder auf. Also kein Grund zur Sorge.
Ich selbst bin optimistisch. Ich habe vor fünf Jahren angefangen und die richtig fetten Jahre (zum Glück) nicht mehr mitgenommen. Insofern trauere ich auch nichts hinterher.
Für mich ist Stock eine tolle Geschichte.
Die Zahl der Fotografen steigt allerdings auch immer weiter. Ich vermute mal dass gerade jetzt viele glauben dass das ein gutes Model sein könnte um die Einnahmen aufzubessern. Aber - 95 % (geschätzt) geben recht schnell wieder auf. Also kein Grund zur Sorge.
Ich selbst bin optimistisch. Ich habe vor fünf Jahren angefangen und die richtig fetten Jahre (zum Glück) nicht mehr mitgenommen. Insofern trauere ich auch nichts hinterher.
Für mich ist Stock eine tolle Geschichte.
Re: Schafft Microstock sich ab?
mwagner159 hat geschrieben:dirkr hat geschrieben:Der Bedarf an Bildern steigt weiter
Kurze Rückfrage: Woran machst Du den steigenden Bedarf an Bildern fest?
Wäre es nicht vielleicht auch möglich, dass eine gewisse Sättigung am Markt eintritt? Also dass die Nachfragekurve abflachen könnte und in Zukunft nicht mehr stärker ansteigt? #flattenthecurve
Kurze Antwort: Reine Vermutung. Aber im täglichen Leben kommt es mir nicht so vor, als würde man mit weniger visuellem Content bombardiert...
Re: Schafft Microstock sich ab?
hobbystocker hat geschrieben:Meiner Beobachtung nach sinken die Einnahmen pro Bild beständig. Rein logisch betrachtet wird sich Microstock irgendwann nicht mehr lohnen.
Kommt halt darauf an was man für Ansprüche hat. Hin und wieder ein neues Objektiv ist schon noch drinnen.
Meine Beobachtung ist da genau entgegengesetzt: Die Einnahmen pro Verkauf steigen. Seit Jahren.
Wie gesagt, man darf sich halt nicht dem Markt ergeben und jede Schweinerei hinnehmen.
Ich hänge mal ein einfaches Diagramm an. Mein RPD (=Return per Download) seit ich Stock mache (Anfang 2007). Gesamtwert über alle Agenturen.
Grüne Kurve monatlicher Wert, rote Kurve über sechs Monate gemittelt, lila Kurve über 12 Monate gemittelt.
Man sieht recht starke Schwankungen (klar, wenn in einem Monat was hohes von Alamy reinkommt oder ein paar ELs, dann gibts Ausreißer nach oben), aber einen Abwärtstrend kann ich nicht erkennen.
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