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Schlechtester Monat seit 2011

mwagner159
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon mwagner159 » Do 3. Mär 2016, 10:16

Bei mir ist es eher ein anderer Ansatz: Ich schaue mir den Markt erstmal an und überlege, ob ich da etwas erwirtschaften kann. Prüfe, welche "Player" es gibt und wie groß das Marktvolumen ist. Dann schreibe ich einen Businessplan. Momentan prüfe ich ob ich beispielsweise Macintoshrechner für die Bildbearbeitung kaufen würde. Hinzu würde eine Mitgliedschaft im BVPA kommen und so Sachen wie Krankenversicherung etc. müssen ja auch abgedeckt werden. In England hat man die NHS-Grundversorgung aber als Selbständiger zahlt man in Deutschland seine monatlichen Beiträge. Auf der anderen Seite ist London die teuerste Stadt Europas.

Ist bei mir berufsbedingt, da ich Wirtschaftswissenschaften studiert habe und durch so Themen wie "Game Theory" und "Strategisches Management" sehr beeinflusst bin. Ohne Businessplan und ERP-System mache ich mittlerweile garnichts mehr und schaue mir auch vor Bewerbungsgesprächen häufig die Bilanzen der Unternehmen an sofern die Zahlen offen liegen, schaue mir das Management des Unternehmens an und hinterfrage ziemlich viel. Das kommt nicht bei jedem Personalchef oder Unternehmer an. Schließlich kann er dann ja nicht einfach seine "Buzzwords" raushauen.

Ich komme ja auch mehr aus der Pressefotografie wo Aktualität und Schnelligkeit wichtig sind. Kennst Du ein Forum, wo es mehr in die Richtung Pressefotografie geht? Ich kenne sonst nur noch journalismus.com. Xing- und LinkedIn-Gruppen wirds sicherlich auch geben.

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michaeljberlin
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon michaeljberlin » Do 3. Mär 2016, 11:18

magann hat geschrieben:Dass sich ein Bild so oft verkauft bleibt leider eine Ausnahme.


So ist es. Und es ist nicht wirklich planbar, sonst wären schon viel mehr Leute Millionär geworden. Zurück zum Vergleich mit dem Bild von Lee Frost in seinem Buch: Er hat auch geschrieben, dass seine Bestseller-Serie "Testaufnahmen bei einem zehnminütigen Shooting mit einem Freund" waren. Noch extremer ist mein Bestseller-Bild ein Foto, das auch ein Affe mit einer Kamera hätte aufnehmen können. Es war nur zu einem sehr glücklichen Zeit mal auf Seite 1 einer Agentur zu sehen, alles andere entwickelt sich dann daraus.

Mein viertbestes Bild basiert auf einem Denkfehler, den ich gemacht habe. Dadurch ist dann eben zufällig ein Bild geworden, dass sich von allen ähnlichen Bildern gerade durch den "Fehler" abhebt.

Andererseits kommen 80% meiner Umsätze im letzten Jahr von Bildern, die sich nicht wirklich besonders hervortun. Die Masse von vielen Verkäufen macht es dort halt. Bei Makrostock sind es dafür dann halt die einzelnen zufälligen grösseren Verkäufe, die aber auch nicht in großem Maßstab planbar sind. Für die Bilder, die sich dort mehr als ein oder zwei Mal verkaufen, stehen im Hintergrund 20 andere Bilder, die gar keine Verkäufe haben.

Ich weiss nicht, wie ich dieses Geschäft planen sollte. Ich habe auch mal BWL studiert und kenne den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn. Aber bei der Stockfotografie bin ich zu dem Entschluss gekommen, alle meine Excel-Tabellen sein zu lassen und statt dessen schiessen, bearbeiten, verschlagworten, hochladen und dann mit Geld über die Runden kommen, dass ich monatlich von den diversen Quellen überwiesen bekomme.
Mein Buch: Stockfotografie - Mit Fotolia, Shutterstock & Co Geld verdienen: http://bit.ly/2cyx2Vx
Blog: http://michaeljayfoto.com Facebook: http://fb.com/MichaelJayFotograf Insta: @michaeljberlin

limbi007
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon limbi007 » Do 3. Mär 2016, 19:24

michaeljberlin hat geschrieben:
magann hat geschrieben:
Ich weiss nicht, wie ich dieses Geschäft planen sollte. Ich habe auch mal BWL studiert und kenne den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn. Aber bei der Stockfotografie bin ich zu dem Entschluss gekommen, alle meine Excel-Tabellen sein zu lassen und statt dessen schiessen, bearbeiten, verschlagworten, hochladen und dann mit Geld über die Runden kommen, dass ich monatlich von den diversen Quellen überwiesen bekomme.



Genau so ist es. Microstock ist sehr schlecht planbar. Du kannst nur das Bildangebot analysieren, dich an den Topsellern orientieren und überlegen was Kunden benötigen, versuchen in der gleichen oder gar besseren Qualität zu produzieren, aber der Rest ist Glücksache. Alles andere ist Theorie und hat mit der Praxis nichts zu tun. Die Microstockregel ist eigentlich recht simpel: produzieren, vergleichen, produzieren.

BlackJack
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon BlackJack » Fr 4. Mär 2016, 10:15

Planbar ist das leider alles wirklich nicht. Ich ertappe mich selbst aber immer wieder dabei, das zu versuchen. Ich schaue mir an was sich gut verkauft und denke mir, wenn ich soundsoviel davon produziere kriege ich vielleicht ungefähr einen Betrag x. Das hat noch nie hingehauen.
Ich bemerke, dass einfach auch Glück dazu gehört. Gerade bei Shutterstock machen 10 meiner Videos (nicht 10%) 90% meiner Einnahmen aus. Diese Videos sind alle von 2012 oder 2013. Die haben sich in den Suchergebnissen nach ganz vorne gearbeitet. Neuere Sachen, obwohl die qualitativ sehr viel besser sind, verkaufe ich dort fast gar nicht. Sollten die ihre Suche mal ändern bricht mein Umsatz dort massiv ein.
Bei einer meiner Agenturen ist das letztes Jahr z.B. so geschehen. Ich habe jahrelang erstaunlich konstante Einnahmen gehabt. Dann gab es einen relaunch der Seite und die Suchergebnisse haben sich verändert und meine Einnahmen haben sich fast halbiert.

Zum Thema: Januar und Februar waren leicht unter Durchschnitt bei mir bei Shutterstock.

mwagner159
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon mwagner159 » Fr 4. Mär 2016, 10:48

Mal ein paar Sätze aus meinem Wirtschaftswissenschaftenstudium (International Business Studies): Ich vertrete die Ansicht, dass ein digitales Bild ein Gut ist - es erfüllt das Bedürfnis eines Fotoredakteuers, Blogger etc. Artikel zu illustrieren.

Ich vertrete die auch die Auffassung, dass man bei dem Thema "Wert" in Gebrauchswert (mit dem digitalen Bild kann man sein Blog "aufpeppen") und Tauschwert differenzieren sollte und, dass der Tauschwert eines Gutes (sprich, wieviel Geld wandert über den Tisch) sich erst im Tausch an sich zeigt. Alles andere und das Drumherum ist im Prinzip Spekulation.

Dies ist auch der Grund warum ein Businessplan nie exakt aufgeht aber meiner Ansicht nach kann man schon überlegen: Ich mache eine Investition in eine neue Kamera - wird sich dies über die Jahre hinweg auszahlen, sprich verzinsen? Die monatlichen Kosten für DSL, Telefon etc. kann man ja zu einem gewissen Grad steuerlich geltend machen und ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Businessplan ein gutes Instrument ist. Jedenfalls frage ich oft bei Interviews wie sich die Zukunft des Unternehmens gestalten soll, welche Schritte sind notwendig etc? Und häufig haben sehr viele darauf keine Antwort.

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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon limbi007 » Fr 4. Mär 2016, 11:37

mwagner159 hat geschrieben:Dies ist auch der Grund warum ein Businessplan nie exakt aufgeht aber meiner Ansicht nach kann man schon überlegen: Ich mache eine Investition in eine neue Kamera - wird sich dies über die Jahre hinweg auszahlen, sprich verzinsen? Die monatlichen Kosten für DSL, Telefon etc. kann man ja zu einem gewissen Grad steuerlich geltend machen und ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Businessplan ein gutes Instrument ist. Jedenfalls frage ich oft bei Interviews wie sich die Zukunft des Unternehmens gestalten soll, welche Schritte sind notwendig etc? Und häufig haben sehr viele darauf keine Antwort.


Ob sich eine Investition lohnt, stellt sich bei mir gar nicht. Ich habe zwar keine teuere Fotoausrüstung, dafür aber teure Software. Und wenn Software 4.500€ kostet, dann kostet die halt soviel und ich muss die kaufen. Es ist mein Werkzeug, Tool, Instrument, welches dafür sorgt, dass die monatlichen Zahlungen der Bildagenturen nicht ausbleiben. Und wenn man in bestimmten Bereichen aktuell sein will, dann bleibt es einem nichts anderes übrig. Deswegen ist der Businessplan im Stockbereich zu nichts zu gebrauchen. Als ich mich damals selbständig gemacht habe, hätte ich den Businessplan mir sparen können. Aber das war in meinem früheren Beruf im Vertrieb auch nicht anders. Die Theoretiker waren als Coaches bei den Schulungen im Einsatz und die, die das große Geld verdient haben, waren beim Kunden draußen - und bei den Schulungen hat man immer wieder gesehen, dass die Theorie mit der Praxis selten was gemein hat.

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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon mwagner159 » Fr 4. Mär 2016, 11:52

Gibts Du wirklich 4500 Euro für Software aus? Ich selbst stelle ja keine Bilder bei Shutterstock ein aber Lizenzkosten für Software versuche ich zu vermeiden. Für meine Zwecke reicht mir die freie Softwarepalette vollkommen aus.

Worauf ich hinaus wollte: Du willst ja sicherlich, dass sich die 4500 Euro wieder amortisieren. Machst Du so viel Umsatz mit Microstock über die Jahre?

Theorie kann auch oft die Praxis mitprägen: Siehe Modelle wie BCG-Matrix und wie Consultingfirmen auf die Chefs eines Unternehmens wirken können. Die entwickeln dann ihre eigenen Werkzeuge. BGC-Matrix ist aus dem strategischen Marketing als Werkzeug nicht wegzudenken.

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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon magann » Fr 4. Mär 2016, 12:30

Ein Businessplan ist ja nix verkehrtes. Wenn man sich selbstständig machen möchte wäre es auch dumm ins Blaue zu starten!

Ob sich teure Software lohnt muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Software für 4500 Euro hat sicherlich seine Vorzüge und wenn ich damit jeden tag arbeite, dann lohnt es sich auch mal Geld in die Hand zu nehmen.
Eine teure Kamera lohnt sich auch nicht wirklich. Ich denke man kann mit einer DSLR zwischen 500 und 100 Euro genauso tolle Stockbilder machen wie mit einer Kamera für 3500 Euro! Trotzdem möchte jeder, der jeden Tag fotografiert auch eine Kamera haben, die den besten Komfort und die beste Bildqualität bietet. Ob man das im Endresultat sehen kann? Bei 99% der Bilder wohl eher nicht.

Manchmal möchte man das Teil einfach haben, weil man es spannend und interessant findet, sich damit einfach selbst belohnen möchte. In einem kreativen Job ist das doch einen nette Motivation wenn man sich mal was gönnt! :-)
E-Book: Geld verdienen mit Stockfotografie :up:
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon limbi007 » Fr 4. Mär 2016, 13:48

mwagner159 hat geschrieben:Gibts Du wirklich 4500 Euro für Software aus? Ich selbst stelle ja keine Bilder bei Shutterstock ein aber Lizenzkosten für Software versuche ich zu vermeiden. Für meine Zwecke reicht mir die freie Softwarepalette vollkommen aus.

Worauf ich hinaus wollte: Du willst ja sicherlich, dass sich die 4500 Euro wieder amortisieren. Machst Du so viel Umsatz mit Microstock über die Jahre?

Theorie kann auch oft die Praxis mitprägen: Siehe Modelle wie BCG-Matrix und wie Consultingfirmen auf die Chefs eines Unternehmens wirken können. Die entwickeln dann ihre eigenen Werkzeuge. BGC-Matrix ist aus dem strategischen Marketing als Werkzeug nicht wegzudenken.


Selbstverständlich gebe ich soviel Geld für eine Software aus - und das ist nur Eine von mehreren. Und die PC-Hardware kommt noch dazu. Also, ich lebe nur von Stockgeschäft, 90% von Microstock. Das Geld reicht nicht nur für Amortisierung aus, sondern auch zum Leben ;)

Und natürlich könnte ich gratis Software benutzen. Und natürlich könnte ich mit einem Supermarkt-PC arbeiten. Aber will ich das? Will ich auf den Komfort bei der Arbeit verzichten? Will ich mich ewig mit Problemen rumschlagen? Trotzdem sind Ausgaben vergleichsweise gering. Wie schon geschrieben, der damalige Businessplan war für nen A... Das einzige was im Stockgeschäft zählt, ist Produzieren. Je mehr du produzierst, desto besser wirst du - wie man bei uns im Ländle sagt: "schaffe, schaffe, Häusle bauen..."

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vizualni
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Re: Schlechtester Monat seit 2011

Beitragvon vizualni » Di 8. Mär 2016, 08:56

Um mal wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, nämlich dem schlechtesten Monat seit 2011: bei mir sieht es seit gestern so aus, als sei der März 2016 der beste Monat seit April 2015 (wo ich bei Shutterstock anfing). Gestern hatte ich 12 Bilder insgesamt verkauft, wovon 2 Bilder Singledownloads waren. Insgesamt waren es gestern 172.19 $. Okay, ich hatte letztes Jahr im Juni auch mal solche Single-Downloads, die mir über 200 USD einbrachten. Also, wenn es nach mir ginge, kann es bei Shutterstock gern so weiterlaufen...


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