neue Einnahmenstruktur ab 1. Juni 2020

[Bilderglück]

Die Zeiten wo sich Firmen um nichts anderes gekümmert haben - ausser dem Geldverdienen, sind längst vorbei. Oder wie erklärt man sich sonst Greenwashing oder Socialwashing in Zeiten wo potentielle Kund*innen einen bewussteren Lifestyle pflegen? Auch wenn vielleicht Bildagenturen nicht zu den herkömmlichen Firmen mit Unternehmensphilosophie und moralischem Kompass angehören, ein Shitstorm kann sich auch ein shutterstock nicht erlauben, und schon gar nicht wenn zwischen Bildagentur, Lieferant und Käufer enge Verflechtungen vorherrschen.

Und wenn jemand meint, dass "manche Fotografen auf ihrer hohen Vergütung bestehen", die sich in Wahrheit in Minimalstbeträge und kleinste Kommissionsanteilen aufzeigen, dann hat derjenige einfach vergessen, dass nicht jeder, womöglich mit einem Smartphone ausgestattet, Bienchen und Blümchen ablichten und in den Cent-Erträgen die Erfüllung sehen kann. Es gibt Fotografen, die Models, Studioequipment, Kameraausrüstung und Arbeitszeit mit diesen Cent-Erträgen bezahlen müssen. Und ganz wichtig: den kommerziellen Gedanken nicht vergessen. Mit unseren Bildern wird viel Geld gemacht. Die wenigsten Kunden kaufen Bilder um die eigenen vier Wände zu verschönern; Es sind Agenturen, Marketingabteilungen und Grafiker, die mit unseren Bildern Geld erwirtschaften, und das nicht zu knapp.

[Makeral]

Es hilft ja niemanden einander an die Gurgel zu springen und sich aufzuregen.

Nein tut es nicht. Aber jede Kröte schlucken, noch viel weniger!

[MarcusCalidus]

Aber jede Kröte schlucken, noch viel weniger!

Da hast du recht. Da bleibt halt nur Fight or Flight.

[MarcusCalidus]

Oder wie erklärt man sich sonst Greenwashing oder Socialwashing in Zeiten wo potentielle Kund*innen einen bewussteren Lifestyle pflegen?

Genau das machen die Unternehmen um Geld zu verdienen. Es ist eben nur *washing. Davon wird die Welt nicht grüner oder sozialer. Der Kunde glaubt es und kauft den Kram mit dem Gefühl was gutes getan zu haben. Das ist Kapitalismus
Wenn der Ruf eines Unternehmens für den großteil (ich will hier nicht verallgemeinern) der Kunden wirklich ausschlaggebend wäre, würde wohl niemand von uns bei Amazon bestellen oder seine Ware mit DHL, UPS usw. liefern lassen. Das sind unterm Strich alles Ausbeuter. Was zählt ist der günstigste Preis.

[amigo]

Wenn man nun seinen Account deaktiviert, ist das natürlich die private Entscheidung eines jeden. Ich persönlich lasse mir mein Foto lieber mit 10ct vergüten als es überhaupt nicht zu verkaufen. Denn das ist realistischerweise die Alternative. Ich glaube kaum, dass ein Shutterstock Kunde sagt: "Zu dumm, dass der Marco jetzt nicht mehr bei SS verkauft. Dann werd ich auf meine bereits bezahlten SS Downloads verzichten und das Foto teurer bei Adobe kaufen."

Die kurzfristige Ankündigung und die gesamte Kommunikation seitens SS bezüglich der neuen Einnahmenstruktur ist eine Katastophe und einer AG unwürdig. Ein Honorarkürzung mit Augenmaß und entsprechender Erklärung/Begründung/Kommunikation, hätte sicherlich seine Akzeptanz gefunden. Aber eine Kürzung von 40-50% ist einfach eine Frechheit. Wir, die Contributoren, sind SS ganzes Kapital. Die hingerotzte Email, eine Woche vor der Umstellung, welche auch noch wenig später korrigiert werden musste, zeigt mir die fehlende Wertschätzung SS zu seine Bildlieferanten. Du kannst gerne deine Bild für 10ct verkaufen. Man sollte aber auch einen gewissen Stolz haben auf seine Arbeit und sich nicht mit Almosen abfinden, nur weil laut dir "lieber mit 10ct vergüten als es überhaupt nicht zu verkaufen" besser ist. Wirst du bei 5ct, 3ct oder 1ct auch so argumentieren?

[Makeral]

Mit Verlaub, möchte ich hier feststellen, Sie sind mit Sicherheit kein Unternehmer. Sonst würden Sie solche Verlautbarungen hier nicht treffen.
Ihre Aussage " würde wohl niemand von uns bei Amazon bestellen oder seine Ware mit DHL, UPS usw. liefern lassen. Das sind unterm Strich alles Ausbeuter. Was zählt ist der günstigste Preis"
Wer regelmäßig auf diesen Portalen Ware bezieht, weiß dass man bei Online-Käufen in der Regel für das erworbene Produkt mehr bezahlt als beim örtlichen Fachhandel.
Vorausgesetzt man bekommt beim Fachhandel das gewünschte Produkt.
Wenn ich in meiner Heimatstadt( Ca. 25.000 Einwohner) so etwas banales wie eine Zylinderkopfschraube mit metrischem Gewinde kaufen möchte, hat diese kein Fachhändler im Sortiment. Mir wird dann angeboten, dass man die Schrauben für mich gerne bei Ihren Lieferanten bestellen könne. Lieferzeit, in der Regel ca. eine Woche.
Gott sei Dank gibt es aber Amazon und co. Da erhalte ich die Schrauben meist nach zwei Tagen.Und auch noch frei Haustüre.
Nur ein Beispiel.

[MarcusCalidus]

Mit Verlaub, möchte ich hier feststellen, Sie sind mit Sicherheit kein Unternehmer. Sonst würden Sie solche Verlautbarungen hier nicht treffen.

Das ist richtig, ich bin kein Unternehmer. Das habe ich nie gesagt.

Ihre Aussage " würde wohl niemand von uns bei Amazon bestellen oder seine Ware mit DHL, UPS usw. liefern lassen. Das sind unterm Strich alles Ausbeuter. Was zählt ist der günstigste Preis"
...
Gott sei Dank gibt es aber Amazon und co. Da erhalte ich die Schrauben meist nach zwei Tagen.Und auch noch frei Haustüre.
Nur ein Beispiel.

Ok, dann nicht nur der günstige Preis, sondern auch die kürzere Lieferzeit. Aber unterm Strich hebt es dich bei der Bestellung nicht an, ob der Mitarbeiter fair behandelt wurde. Hauptsache du hast deine Schrauben 3 Tage eher.

[David Hasselblad]

Oder wie erklärt man sich sonst Greenwashing oder Socialwashing in Zeiten wo potentielle Kund*innen einen bewussteren Lifestyle pflegen?

Genau das machen die Unternehmen um Geld zu verdienen. Es ist eben nur *washing. Davon wird die Welt nicht grüner oder sozialer. Der Kunde glaubt es und kauft den Kram mit dem Gefühl was gutes getan zu haben. Das ist Kapitalismus
Wenn der Ruf eines Unternehmens für den großteil (ich will hier nicht verallgemeinern) der Kunden wirklich ausschlaggebend wäre, würde wohl niemand von uns bei Amazon bestellen oder seine Ware mit DHL, UPS usw. liefern lassen. Das sind unterm Strich alles Ausbeuter. Was zählt ist der günstigste Preis.

Sorry, was du schreibst, ist schlichtweg falsch!

Warum gehen denn viele Firmen inzwischen oft einen anderen Weg? Und es werden immer mehr, nicht weniger.
Warum muß VW für den Betrug bezahlen? Weil sich keiner aufregte? Weil keiner geklagt hat?
Würde man vorgehen, wie du es beschreibst, hätte sich in den Firmenphilosophien nichts geändert. Tut es doch aber. Ständig.
Es werden Vorgaben von Kunden gemacht. Keine Kinderarbeit, keine Unterschreitung des Mindestlohns, Umweltaudits, Zertifikate, Bewertungsportale, Imagepflege, Hotlines... 1000 Sachen werden gemacht und du malst hier noch den Adam-Smith-Kapitalismus an die Wand.
Der existiert in Europa zum Glück kaum noch und die internationale Konkurrenz hält sich in Europa meißt daran. Das ist der richtige Weg.
Wenn alle resignieren können wir auch wieder die Leibeigenschaft einführen.

[Jörg]

Ich habe bei Shutterstock ein knapp 4000 Bilder umfassendes Portfolio (Stufe 3, in 6 weiteren "downloads" Stufe 4), und jetzt entschieden, den Monat Juni abzuwarten, um dann eine - für mich selber - verlässliche Grundlage zu haben, in welchem Umfang sich ein Umsatzrückgang bemerkbar macht. Es gibt auch bei mir Verkäufe im 0,10er Bereich, aber tatsächlich auch einige Verkäufe im Bereich 2,29 und 5,08.
Grundsätzlich ist es aber auch bei mir so, dass ich die "Art und Weise" der Umsetzung absolut nicht verstehe, und mit dem Gedanken liebäugle, den Account am Ende des Monats zu deaktivieren.

[Avia]

Also, die die noch abwarten, haltet uns mal auf dem Laufenden. Für mich hatte sich SS ja schon vor einem Jahr mit der Umstellung der Vektoren erledigt, bzw war zweite Wahl.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es sich für die größeren Anbieter am Ende sogar lohnt. So das Shutterstock nur noch die "großen" zulieferer behalten will. Weniger Verwaltungsaufwand. Die ganze Firma wird verschlankt und dann, vermute ich, verkauft. Das große G oder das A?