Moin,
mit der FZ100 habe ich angefangen, Stockfotos zu machen, sie hat mir sozusagen die erste (gebrauchte) DSLR + Objektive finanziert.
Ich mochte sie sehr gerne, meiner Meinung nach hat Panasonic hier eine Bridge gebaut die (fast) alle Funktionen einer DSLR in sich vereint,
die Vorteile einer Spiegellosen nutzt und die Videomöglichkeiten noch oben drauf setzt.
Ich fand sie äußerst komfortabel in Größe, Gewicht, Zoombereich und vor allem beim Tethering, was sogar aus größerer Entfernung funktioniert.
Z. B. kann man die Kamera in den Garten vors Vogelhäuschen stellen und gemütlich vom Sofa aus übers Tablet ganz schnell den Fokuspunk bestimmen und auslösen.
Der Auslöser ist übrigens vollkommen lautlos, und bei längerer Belichtung muss man nicht an Spiegelvorauslösung denken, weil es eben keinen Spiegel gibt.
Sowohl durch den elektronischen Sucher, wie auch im Life View oder über den Tabletbildschirm kann man die Auswirkungen aller Belichtungsänderungen sofort beurteilen, und zwar in der tatsächlichen Qualität, was mit meiner Nikon D7100 leider nicht funktioniert.
(Die App gab es zu meiner Panasonic-Zeit allerdings nur für Handys und Tablets, nicht jedoch für WindowsPc.)
Mehrere Blitze zu steuern ist für die FZ1000 kein Problem, da muss man bei Einsteiger-DSLRs schon genau hinsehen.
Beim Arrangieren von Tabletops oder bodennahen Makros hilft der Blick in den Klappbildschirm manchmal sehr.
Bei Makros (geht nur mit Vorsatzlinse) ist der kleine Sensor sogar vorteilhaft, da die Schärfentiefe über einen größeren Bereich verläuft.
Bei der Nachbereitung setzt der kleine Sensor jedoch Grenzen.
Sobald man Schatten anhebt, beginnt es zu rauschen, da bietet ein größerer Sensor wesentlich mehr Spielraum.
Das Objektiv fand ich im Vergleich zu ähnlich weiten Superzooms für DSLRs sogar recht gut, auch die Lichtstärke ist für so einen breiten Bereich nicht schlecht, und wenn man dazu das Gewicht bedenkt ...
Das ganze System ist offenbar ziemlich gut aufeinander abgestimmt.
Aber – man kann nichts wechseln, weder zu mehr Lichtstärke, noch zu deutlicherem Weitwinkel noch zu echtem Makro.
Blende 8 ist die höchst mögliche Blendenzahl, sicher aus gutem Grund.
Will man mehr, geht nur noch Fokusstacking.
Im Studio ist das möglich, aber Landschaftsaufnahmen, die von vorne bis hinten scharf sein sollen, sind nur eingeschränkt zu machen.
Die Kamera selbst ist außerdem kein bisschen vor Spritzwasser geschützt.
Sie ging mir im leichten Gischtniesel an der Ostsee einfach aus.
Das Objektiv fährt je nach Einstellung zum Stromsparen automatisch ein, gar nicht gut, wenn der Tubus gerade feucht ist.
Am meisten hat mich gestört, dass man nicht wirklich manuell scharf stellen kann, zumindest nicht, durch Drehen am Objektiv.
Es gibt zwar die tolle Scharfstellhilfe im Sucher, aber man fährt per Taste vor und zurück und schießt dann leicht übers Ziel hinaus.
Für Videos ist dieses Verfahren vielleicht sinnvoll, nicht aber für Fotos von aufgeregten Vögeln hinter Zweigen. Schade, weil der Zoombereich dieses doch zuließe.
Aus der FZ1000 wurden hauptsächlich arrangierte Tabletops und Makros bei den Agenturen angenommen, Landschaften und Architektur dagegen so gut wie nie. Das ist jetzt mit der Nikon deutlich anders.
Wie gesagt, ich mochte sie gerne. Ob sie ausreicht, kommt drauf an, was man hauptsächlich machen möchte.
Eine lautlose Spiegellose mit all diesen Funktionen plus größerem Sensor und einer reichlichen Auswahl an Wechselobjektiven, die manuelles Scharfstellen zulassen – ja das wäre mein Traum.
Liebe Grüße
misunde