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Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: Do 8. Aug 2019, 20:13
von Heiko Küverling
Da ich bei Adobe momentan am besten verkaufe, beteilige ich mich lieber nicht am Experiment. Zu knallige Farbe sind auch nichts für mich. Es ist aber schon interessant, das es bei Shutterstock funktionieren würde.

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: Do 8. Aug 2019, 21:03
von dirkr
Ralf hat geschrieben:Mal ein kurzes Update von meinem kleinen Experiment bei SS.
Ich habe nun mittlerweile ca. 60 extrem überarbeitete Bilder (meist Landschaftsaufnahmen, die bisher keiner kaufen wollte) eingestellt. Titel und Kws sind mit den blasseren natürlichen Versionen identisch. Von den 60 überarbeiteten Bildern habe ich nun in 2 Wochen 12 verkauft und meine Frage, ob man ein bisschen üppiger bearbeiten sollte, wohl beantwortet. Bei AS sind dagegen übrigens fast alle Bilder wegen übermäßiger Überarbeitung abgelehnt worden.


Ich bin zwar selber nicht zimperlich bei der Bearbeitung, aber für meinen Geschmack hast Du es übertrieben...
Aber Glückwunsch, wenn es sich verkauft.

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: So 31. Mai 2020, 12:57
von Jan von nebenan
Hallo,

Kommen HDR Aufnahmen, die durch Belichtungsreihen entstanden sind, gut bei Stockkunden an ?

Mfg. Jan

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: So 31. Mai 2020, 18:33
von justme
Ob HDR bei Kunden gut ankommt, kann ich nicht sagen. Aber ich nutze HDR immer dann, wenn die Belichtungssituation es erfordert, sprich das Motiv nicht mit einer einzelnen Belichtung abbildbar ist.

War heute grad an der Kanalbrücke in Kiel - da reicht ein einzelnes Bild nicht aus um alles abzubilden.
Img_44465.jpg


Meiner Meinung nach sollte man das HDR auch nicht direkt als solches erkennen - also ein natürlicher HDR look ist hier sicher die bessere Wahl.

Das HDR (aus einer -2, 0, 2 EV Belichtungsreihe aus der Hand) könnte dann so aussehen - nicht übertrieben, aber alles sichtbar:
Img_44465_6_7.jpg

(HDR mit HDR projects 7 professional)

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: So 31. Mai 2020, 23:58
von Claudio
Ich merke gerade, dass man nicht auslernt. Warum nutzt man denn Belichtungsreihen, wenn man das ganz simpel per Software machen kann? Ist das nicht viel zu aufwendig? In Capture One oder Camera Raw erreicht man doch genau den gezeigten Effekt. :?

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: Mo 1. Jun 2020, 00:23
von justme
Hey Claudio,
Claudio hat geschrieben:Ich merke gerade, dass man nicht auslernt. Warum nutzt man denn Belichtungsreihen, wenn man das ganz simpel per Software machen kann? Ist das nicht viel zu aufwendig? In Capture One oder Camera Raw erreicht man doch genau den gezeigten Effekt. :?

aus dem oberen Bild kannst du das untere nicht herausrechnen, weil im Himmel ausgebrannte Stellen sind, die man nicht mehr wieder herstellen kann.
Das geht auch mit CaptureOne oder ACR (Adobe Camera Raw) nicht ;-)

Kurzum, der Dynamikumfang der einzelnen Aufnahme reichte in der Lichtsituation nicht aus, deswegen eine Belichtungsreihe.
Wenn man fotografiert zeigt einem die Kamera ja meist schon direkt an, dass Bereiche ausgebrannt sind (komplett weiß) - wenn ich das sehe, mache ich meist ein 3er Bracketing (Belichtungsreihe), um sicher alle Lichtinformationen zu haben.

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: Mo 1. Jun 2020, 03:55
von Jan von nebenan
Hallo,
Ich habe zwar erst ein Bild mit Photomatix Pro ( Kostenlos mit Wasserzeichen ) zusammen gefügt, aber kann bestätigen dass es nicht dass selbe ist wie am PC.

Hatte früh morgens direkt in die Sonne fotografiert mit einer Kirche im Vordergrund.
In diesem Fall waren es +- 3 Blendenstufen und 5 Bilder.

Habe die Sonne fast gleich hell wie den Schatten der Kirche bekommen ( leicht übertrieben ) und es ensteht einfach kein Rauschen wie es beim HDR Regler entstehen würde, wenn man wie wild den Tiefenregler hoch zieht.

Das Bild sieht in diesem Fall natürlich schwer nach Kunstwerk aus.

Anderseits kann meine Kamera direkt ein JPEG HDR verrechnen. Denke ich werde damit heute ein wenig experimentieren.
Vielleicht kann ich damit bei der ein oder anderen Session mit Stativ, auf die Nachbearbeitung komplett verzichten.



Mfg. Jan

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: Mo 1. Jun 2020, 06:31
von Claudio
Vielen Dank für die Erhellung. :mrgreen:

Tatsächlich kommt es bei uns auch ab und zu mal vor, dass kleine Stellen ausgebrannt sind (ganz selten mal der ganze Himmel), aber wir fotografieren tatsächlich eher zu dunkel, um das zu vermeiden. Die Nikon Z-Reihe weist ein tolles Rauschverhalten auf, so dass das nachträgliche Hochregeln, sofern die Fotos nicht vollkommen abgesoffen sind, kein Problem darstellt. Vielleicht haben wir uns deswegen noch nie damit beschäftigt.

Das hier sind zwei Beispiele direkt in die Sonne hinein:
> Klick
> Klick

Die Sonne ist natürlich weiß, aber so nimmt sie das Auge ja auch wahr. Man hätte sie aber problemlos in Luminar "retten" können, indem man das Sonnenzentrum mit einem Klick etwas einfärbt. Ich glaube, wir hätten handwerklich eher Probleme damit, dasselbe Bild drei- oder fünfmal identisch hinzubekommen, da wir fast immer ohne Stativ losziehen. Und aus der freien Hand schafft man das vermutlich nicht, oder? Auf jeden Fall weiß ich jetzt aber dank euch, wo ich das bei unserer Z6 überhaupt einstellen könnte. :lol:

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: Di 2. Jun 2020, 22:09
von Gerfried
fotocute hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben: :D gerade mal geguckt, cool dass es verkauft wurde, aber soviel greife ich nie in die Sättigung....allerdings geht bei shutter ein Farbexperiment eher als bei Adobe das musste ich gleich lernen am Anfang


Kann ich nur bestätigen, Shutter nimmt kräftiges HDR eher als Adobe nach meinen Erfahrungen.

Kann nur zustimmen, HDR nur in der gemäßigten Form einsetzen.

Re: Nachbearbeitung der Bilder - wie weit sollte man gehen?

Verfasst: So 23. Aug 2020, 22:57
von vizualni
Wie weit man gehen kann, hängt meines Erachtens immer von Ausgangsmaterial ab. Ich halte mich bei der Nachbearbeitung prinzipiell etwas zurück, gebe gern etwas Kontrast zu, korrigiere überstrahlte Lichter und spiele noch etwas mit der Dynamik. Bei den meisten meiner Bilder hat sich eine gewisse Natürlichkeit bewährt. Zwar habe ich auch einige Kassenschlager, die mit diversen überbetonenden Filtern bearbeitet sind, aber das sind eher Ausnahmen. Von einem Kollegen aus Spanien habe ich gehört, dass er auch mit der "Sowohl-als-auch-Methode" erfolgreich ist.