mwagner159 hat geschrieben:Mich würde hingegen interessieren, was für dich der Begriff Macrostock bedeutet. Dieser Begriff geistert meiner Ansicht nach so herum und jeder scheint etwas anderes darunter zu verstehen. Dass es sich meiner Meinung nach um ein Kunstwort handelt, habe ich ja schon erläutert.
Macrostock ist insofern natürlich ein Kunstwort, als dass es sich jemand irgendwann ausgedacht hat. Allerdings ist es nicht aus dem luftleeren Raum gekommen, sondern hat eine Geschichte.
"Früher" (sprich: zur Jahrtausendwende) gab es - vor allem preislich gesehen - nur eine Art von Bildagenturen. Das waren sowohl die Großen wie Getty, Corbis, Masterfile, Mauritius als auch die kleineren Spezialagenturen, die sich preislich an den Marktführern orientiert hatten.
Mit der EInführung des Community-Prinzips im Stockbereich durch Agenturen wie iStock, Dreamstime oder Fotolia musste eine begriffliche Abgrenzung her, die neuen Stock-Agenturen wurden also "Micro-Stock" genannt, basierend auf den sehr niedrigen Preisen im Vergleich zu den alteingesessenen Agenturen.
Da jetzt die neuen Agenturen einen eigenen Sammelbegriff hatten, fehlte dieser für die alten Agenturen und deshalb bot sich "Macro-Stock" als Kontrast an, der unter anderem die höheren Preise rausstellen sollte.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind die Microstock-Agenturen jedoch etwas teurer geworden und die Macrostock-Agenturen unter dem Preisdruck zwangsläufig etwas billiger. Deswegen kann es vorkommen, dass bei einem Verkauf der Fotograf sogar weniger erhält als bei einer Microstock-Agentur. Meist liegt der durchschnittliche RPD (Revenue per Download) jedoch höher als im Microstock-Bereich, auch wenn sie in den letzten Jahren meist gesunken sind.