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Stockfoto vs. Free Pics

Diskussionen zu Stockseiten allgemein
swoozo
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Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon swoozo » Mi 17. Dez 2014, 19:01

Hello liebes Forum,
da ich selber Betreiber einer Stockfoto Plattform in der Aufbauphase bin, wird mir oft die gleiche Frage gestellt...
Warum ich mir denn eigendlich die Arbeit mache und Fotos etc. zum Verkauf anbiete!? Es gibt immer mehr Internetseiten, wo man Fotos und dergleichen umsonst bekommt.
Angeblich sollen dadurch auch die Verkaufszahlen der großen Agenturen in den letzten Jahren massiv zurückgegangen sein!!!
Ist dem so? Ist den jemand von euch schon seit Jahren bei der gleichen Agentur und kann dies bestätigen?
Eigendlich wäre es sehr schade, wenn immer weniger Menschen für gute Fotos bezahlen möchten. Mein Argument ist immer...
Wenn keiner mehr für hochwertige Fotos bezahlen möchte, wird die Qualität der angebotenen "Gratisbilder" im Laufe der Zeit auch sinken!
Wieso soll sich ein junger Mensch für den Beruf des Fotografen entscheiden, wenn er nix mehr mit seinen Bildern verdienen kann?
Natürlich ist eine Welt wo alles umsonst ist bestimmt besser... aber solange es nicht dann auch die "Gratismiete" und die "Gratisbrötchen" beim Bäcker gibt, muß ich mir dann wohl einen anderen Beruf suchen!!!
Wie ist eure Meinung dazu?
Viele Grüße,
Rayk

Deutschstock
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Deutschstock » Mi 17. Dez 2014, 20:21

Fotolia ist gerade für 800 Millionen verkauft worden also Leiden sieht anders aus.
Gratisbilder/Gratisfotobanken erfüllen Minimalanforderungen (auch was die Suchfunktion, Rechteklärung etc anbelangt) mehr nicht. Für ein bißchen mehr Geld bekommt man in der Regel schon viel mehr Qualität aber für einfache Projekte sind die Gratisdankenbanken völlig ausreichend das stimmt schon.

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Bernd54
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Bernd54 » Mi 17. Dez 2014, 20:38

Also, ich bin seit Jahren dabei und habe im Rekordjahr bei Fotolia 3000,- € verdient. Heute bin ich froh, wenn es 1000,-€ sind. Ich denke aber, dass das auch daran liegen kann, dass immer mehr Fotografen bei Fotolia sind. Wenn man mal bei den Agenturen fragt, steigt der Umsatz auch bei den kleinen noch . . .
Profis werden sich (hoffentlich) nicht bei Umsonst-Foren beteiligen . . .

Das Problem für neue Agenturen ist sicher das Angebot an guten Fotos und die Qualität. Dabei sollte ein Schwerpunkt bei den Suchfunktionen sein, denn als Fotokäufer würde ich mich nur ungern durch hunderte von Seiten quälen, die Bilder zeigen, die nur entfernt mit dem Suchbegriff zu tun haben.

Gruß Bernd

Lutz
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Lutz » Mi 17. Dez 2014, 20:57

Tja, gute Frage. Von billig zu gratis ist es eben nur ein kleiner Schritt. Vielen reicht es vielleicht schon, wenn ihre Bilder irgendwo gezeigt oder gar gedruckt werden. Da kannst Du auch fragen, warum so viele ihre Bilder für einige Cent verkaufen. Auch hier liest man ja, wie es einige immer und immer wieder versuchen, ihre Arbeiten bei Shutterstock verschleudern zu dürfen. Wird die Bewerbung abgelehnt, versucht man es ständig wieder auf´s Neue. Die großen Billigst-Agenturen werden immer mehr gefüttert, so dass der Kunde sich an billige Preise gewöhnt hat. Die nächste Steigerung ist jetzt nur noch kostenlos. Wer nicht davon leben muss, aber gern seine Bilder in der Öffentlichkeit sehen will, kann diese auch für Null anbieten. Hobbys kosten in der Regel Geld und bringen keins ein. Hätten die Hobby-Fotografen aber gesehen, dass man damit auch etwas verdienen kann, würde es kaum kostenlose Anbieter geben. Für viele ist der Aufwand für Centverkäufe einfach zu groß und auch ein kostenloses Bild kann ja Anerkennung bringen. Fotolia bietet zum Beispiel an, abgelehnte Bilder kostenlos zur Verfügung zu stellen. Jetzt muss die Agentur nur noch fleißig ablehnen und schon hat man viele kostenlose Bilder im Angebot. Zum Glück kann man das (noch) so einstellen, dass das nicht geschieht. Wie die Zukunft auch aussehen wird, es sind einzig und allein die Belieferer, die das ausgelöst haben. Jetzt haben wir die Situation, dass selbst billig noch zu teuer ist und man es völlig umsonst haben möchte. Und auch da wird es genügend Anbieter geben. Zwar ist das nur meine persönliche Meinung, aber warten wir einfach einmal ab, wie viele deutsche Agenturen in 5 Jahren verschwunden und wie die Preise weiter gefallen sind. Ich kann mich täuschen, sehe aber einen Zusammenhang zwischen Billig-Agenturen und kostenlosen Angeboten.

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magann
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon magann » Mi 17. Dez 2014, 21:41

Seit Jahren sind immer mal wieder Befürchtungen zu "hören", die Microstock-Branche würde langsam aber sicher den Bach runter gehen.
Dieselbe Befürchtung hatte ich auch am Anfang. Ich habe mich gefragt wie lange dieses System wohl funktioniert und ob der Preis immer weiter nach unten korrigiert wird bis nichts mehr verdient wird.
Jetzt bin ich allerdings schon einige Jahre dabei (seit März 2007) und von den Befürchtungen ist nichts eingetreten. Die Leute, die Mikrostock vor Jahren keine Zukunft gaben, werden heute sicher noch das gleiche behaupten.
Lasst sie reden...
... und während die reden, macht ihr neue Bilder. Damals wie heute gilt: Wer stetig viele gute Bilder machen kann, wird auch irgendwann Erfolge feiern mit seiner Arbeit!

Übrigens: Die Agenturen, die mit unseren Bildern Millionen umsetzen, möchten mit Sicherheit auch in der Zukunft noch viel Geld verdienen. Die wollen, genau so wie wir, immer mehr Geld verdienen und das geht eben nicht mit gratis-Angeboten! Warum also sollten sich die Agenturen ihr eigenes Standbein absägen wollen?

Es stimmt, unsere Bilder werden zu einem Minipreis verschleudert und unsere Anteile sind gering. Ich frage mich, ob ich darüber traurig sein soll oder lieber freuen soll über den Umstand, dass ich mehr Einkommen habe als zuvor in der Fabrik als Angestellter?

Ich will hier allerdings auch nicht alles beschönigen. Der Markt ist im Umbruch und in Bewegung. Wie sich das alles entwickelt kann niemand vorher sehen. Solange die Umsätze auf einem hohen Niveau bleiben, bleibe ich jedenfalls optimistisch!
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Koljaiczek
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Koljaiczek » Mi 17. Dez 2014, 21:50

@Swoozo:

Man darf nicht vergessen, dass sich die Fotos nicht von selbst produzieren. Selbst die größten Produktionsfirmen, die tausende Fotos im Monat produzieren, werden das nicht für umsonst machen... klar sind die Bildpreise insgesamt in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Wie Bernd schon geschrieben hat, sind die glorreichen Jahre für Fotografen vorbei. Das liegt auch daran, dass immer mehr Fotografen dort anbieten. Gerade im Microstockbereich muss aber ein niedriger Preis nicht automatisch bedeuten, dass es sofort schlecht ist. Wenn man statt 30 Cent nur noch 20 bekommt, dafür aber zwei Leute mehr das Bild kaufen, kommt man u.U. am Ende trotzdem besser weg.. insofern ist das immer schwer zu beurteilen.

Von billig zu gratis fehlt ist es meiner Meinung nach ein gewaltiger Schritt !! ... klar wurden die Preise nach unten gedrückt und es haben letztendlich die Fotografen toleriert, aber Gratis ??? Das möchte ich erleben, dass Fotolia 30 Mio. Fotos gratis anbietet und die Firmen ihre Fotografen dafür noch bezahlen :D Das ist zu abwegig. Und auch die Agenturen können den Bogen nicht endlos überspannen... also insofern würde ich da nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Dass es kleine Agenturen oder einzelne Fotografen im Gegensatz zu den großen Agenturen und Bildproduktionsfirmen immer schwerer haben werden, dass ist abzusehen... darüber kann man schimpfen, jammern oder klagen... das ist vielleicht frustrierend oder für den ein oder anderen eine "Katastrophe", aber unterm Strich ist das einfach nichts neues... schon vor gut 200 Jahren hat man bemerkt, dass es effizienter ist, wenn man Stoffe nichtmehr von einzelnen Familien in Heimarbeit herstellen lässt, sondern zentralisiert in Manufakturen. Irgendwann kamen dann Fabriken mit Fließbandarbeit usw... Man kann sich natürlich darüber empören, das haben die Leute vor 200 Jahren auch gemacht, aber es gibt heute trotzdem Thyssen-Krupp und nichtmehr den einzelnen Schmiedehammer im Spessart.... was ich damit sagen möchte: egal wie, man darf sich nicht auf irgendetwas ausruhen... gegen einen Trend ankämpfen kostet höchstens Nerven und Lebenszeit... entweder man ist kreativ, findet Nischen oder Wege trotzdem irgendwie etwas zu verdienen, oder man orientiert sich um... ich glaube nicht, dass es vor zwei Jahrhunderten anders lief.

Und genauso ist es für die kleinen Agenturen... entweder man engagiert sich, findet einen Weg oder eine Nische, mit der man sich im Markt behaupten kann, oder man verschwindet gegenüber den großen Firmen... das ist zumindest meine Meinung. Das klingt hart, aber die Gewerbefreiheit bzw. die Abschafung der Zünfte gab es in Preußen seit 1810... also genug Zeit, sich darauf einzustellen :)

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magann
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon magann » Mi 17. Dez 2014, 21:58

@Koljaiczek: :up: Wo ist der "Like"-Button wenn man den braucht? ;)
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Koljaiczek » Mi 17. Dez 2014, 22:41

:D

Naja ist doch wahr oder ? :lol: Immer sind es die bösen Großkonzerne oder der Kapitalismus, der einem die Existenz raubt... z.B. Facebook mit seinem Likebutton, das so grausam war und Studivz ruiniert hat... "Wer kennt Wen" sollte man am besten auch noch mit EU Geldern subventionieren.... :D Wenn es Zünfte und Kartelle gibt sind die Leute unzufrieden... die Planwirtschaft hat höchstens für Kaffeeersatz gereicht und kaum gibt es die Freie Marktwirtschaft, dann passt es auch wieder keinem.... Vielleicht fällt das Geld ja irgendwann vom Himmel. :roll:

Lutz
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Lutz » Mi 17. Dez 2014, 23:50

"...die Planwirtschaft hat höchstens für Kaffeeersatz gereicht"

Kaum zu glauben, wie hier einzelne Meinungen toleriert werden. Da wird einem gleich die Planwirtschaft von vor über 25 Jahren um die Ohren gehauen. Eine Meinungsfreiheit gab es übrigens zu Zeiten der Planwirtschaft auch nicht.
Da werden Vergleiche herangezogen, die nichts mehr mit dem Thema Fotografie zu tun haben.
Na gut, weichen wir vom Thema ab. Schon vor Jahren wurde der Regenwald abgeholzt und schwarzsehende Forscher warnten vor einem Klimawandel. Lasst sie reden. Müssen sich die Landwirte eben Nischen suchen, um Geld zu verdienen. Steppen und Wüsten können auch ihren Reiz haben und was spricht gegen den Anbau von Kakteen. Freie Marktwirtschaft und nichts neues. Man sollte die Abholzer gewähren lassen und nicht gegen den Trend ankämpfen. Ich weiß, ein völlig dümmliches Beispiel, aber auch nicht schlimmer, als der Schmiedehammer oder die Stoffproduktion in Heimarbeit.
An große Produktionsfirmen hatte ich in meinem Beitrag gar nicht gedacht. Es ging mir mehr um die Hobbyfotografen, die mit immer besserer Ausrüstung Fotos machen. Und für die ist es zur Gratisabgabe ein kleiner Schritt. Ob das Foto nun jahrelang in einer Agentur brach liegt, bis es vielleicht für einige Cent verkauft wird oder man es kostenlos abgibt und vielleicht in einer Zeitschrift sieht. Für viele ist das Erscheinen eine größere Anerkennung, als die 20 Cent an Einnahmen. Nirgendwo habe ich etwas von bösen Großkonzernen geschrieben oder davon, dass Fotolia 30 Millionen Fotos gratis anbieten wird. Da werden völlig andere Inhalte in meinen Beitrag hinein interpretiert.

magann hat geschrieben:Seit Jahren sind immer mal wieder Befürchtungen zu "hören", die Microstock-Branche würde langsam aber sicher den Bach runter gehen.Dieselbe Befürchtung hatte ich auch am Anfang.
magann hat geschrieben:Die Leute, die Mikrostock vor Jahren keine Zukunft gaben, werden heute sicher noch das gleiche behaupten.


Du bist doch heute auch anderer Meinung und behauptest jetzt nicht mehr, die Befürchtungen aus der Anfangszeit zu haben. Beide Sätze passen irgendwo nicht zusammen. Vielleicht bin ich aber auch heute einfach zu müde, um diesen Gegensatz zu verstehen.
Eigentlich ist das doch verkehrte Welt. Mir könnte doch der Preisverfall völlig egal sein und ich könnte diesen auch bejubeln, da ich in einer Fabrik arbeite und seit mittlerweile Jahrzehnten ausnahmslos jedes Jahr eine Tariferhöhung erhalten habe, ohne mein Arbeitspensum jährlich erhöhen zu müssen.
Ich wollte hier nur meine Meinung äußern und Meinungen sind immer subjektiv. Sollte sich tatsächlich einer dadurch angegriffen fühlen, tut es mir leid. Das war selbstverständlich nicht meine Absicht.

Ich werde mich erst einmal aus weiteren Diskussionen heraushalten und möchte der gesamten Forengemeinde ein frohes und friedliches Weihnachtsfest wünschen. Kommt alle gut und gesund in´s neue Jahr.
Bleibt produktiv und behaltet bitte Eure eigene Meinung.

Hoffentlich wird jetzt nicht nach einem "Dislike" - Button gefragt.

Koljaiczek
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Re: Stockfoto vs. Free Pics

Beitragvon Koljaiczek » Do 18. Dez 2014, 08:07

Lutz hat geschrieben:Kaum zu glauben, wie hier einzelne Meinungen toleriert werden. Da wird einem gleich die Planwirtschaft von vor über 25 Jahren um die Ohren gehauen. Eine Meinungsfreiheit gab es übrigens zu Zeiten der Planwirtschaft auch nicht.
Also zum einen war das ganze (falls man es nicht erkannt hat) bewusst etwas überspitzt und sollte eigentlich nur aussagen, dass auch andere Wirtschaftsordnungen ihre Schwächen haben, zum anderen sagt eine Wirtschaftsordnung nicht zwangsläufig etwas über vorhandene Meinungsfreiheit aus... in Frankreich gab es nach dem Krieg bis in die 90er Jahre eine Planwirtschaft und trotzdem hat man keine Mauer durch Paris gezogen

Lutz hat geschrieben:Da werden Vergleiche herangezogen, die nichts mehr mit dem Thema Fotografie zu tun haben.

Deswegen ja auch "Vergleiche".

Lutz hat geschrieben:Na gut, weichen wir vom Thema ab. Schon vor Jahren wurde der Regenwald abgeholzt und schwarzsehende Forscher warnten vor einem Klimawandel. Lasst sie reden. Müssen sich die Landwirte eben Nischen suchen, um Geld zu verdienen. Steppen und Wüsten können auch ihren Reiz haben und was spricht gegen den Anbau von Kakteen. Freie Marktwirtschaft und nichts neues. Man sollte die Abholzer gewähren lassen und nicht gegen den Trend ankämpfen. Ich weiß, ein völlig dümmliches Beispiel, aber auch nicht schlimmer, als der Schmiedehammer oder die Stoffproduktion in Heimarbeit.

Ich finde, der Vergleich hinkt stark. Es gibt auch sowas wie eine "nachhaltige" Nutzung des Regenwaldes. Man kann auch FSC-Zertifiziertes Tropenholz kaufen und muss nicht zum illegal importierten Holz greifen... der Vergleich mit illegalen Geschäftspraktiken passt vielleicht nicht so ganz

Lutz hat geschrieben:An große Produktionsfirmen hatte ich in meinem Beitrag gar nicht gedacht. Es ging mir mehr um die Hobbyfotografen, die mit immer besserer Ausrüstung Fotos machen. Und für die ist es zur Gratisabgabe ein kleiner Schritt. Ob das Foto nun jahrelang in einer Agentur brach liegt, bis es vielleicht für einige Cent verkauft wird oder man es kostenlos abgibt und vielleicht in einer Zeitschrift sieht. Für viele ist das Erscheinen eine größere Anerkennung, als die 20 Cent an Einnahmen.

Also wenn ein Bild über Jahre brach liegt und nur 20 Cent abwirft, dann kann man das gerne anbieten... darin würde ich aber keine ernstzunehmende Konkurrenz sehen, die den Markt ruinieren kann. Auf der anderen Seite darf man es auch dem gemeinen Hobbyfotografen zutrauen, dass er, wenn er viele gute Fotos produziert, irgendwann auf die Idee kommt, damit etwas zu verdienen. Den Hobbyfotografen möchte ich erstmal sehen, der 10 000 qualitative Stockfotos produziert und die ohne Wimpernzucken gratis verschleudert... ob diese "Gefahr" wirklich real ist ?? :)
Ich war bis vor 6 Monaten auch Hobbyfotograf, jetzt mache ich das mit Minimalausrüstung neben dem Studium. Seit nun drei Monaten bin ich zumindest beim 7-Tageranking unter den 2000. Und erziele scheinbar höhere Umsätze als mind. 30 000 andere Fotografen, unter denen sicher auch Leute sind, die das Hauptberuflich machen... aber mache ich deshalb den Markt kaputt? Darf ich nicht neben dem Studium nicht etwas Geld verdienen? Das soll keinerlei Angriff sein, aber bin dann wirklich ich Schuld, dass die anderen schlecht verdienen? Schließlich zwinge ich sie nicht, Fotos zu produzieren die sich allem Anschein nach nicht so gut verkaufen....
Calvin Hollywood (man mag von ihm halten, was man möchte) hat zu dem Thema einen kurzen Videokommentar verfasst:
https://www.youtube.com/watch?v=dfyOfx2_1tE
Ich finde, er bringt die Sache mit dem Hobbyfotografen, kurz und bündig auf den Punkt. Ich sehe das ähnlich..


Lutz hat geschrieben: Eigentlich ist das doch verkehrte Welt. Mir könnte doch der Preisverfall völlig egal sein und ich könnte diesen auch bejubeln, da ich in einer Fabrik arbeite und seit mittlerweile Jahrzehnten ausnahmslos jedes Jahr eine Tariferhöhung erhalten habe, ohne mein Arbeitspensum jährlich erhöhen zu müssen.

Fotolia ist aber keine Fabrik mit Tarifverträgen, sondern eine Bildagentur auf Honorarbasis, bei der jeder Frei anbieten kann. Magann hat es schon auf den Punkt gebracht, dass es nicht auf die reine Menge oder zwangsläufig auf das Arbeitspensum ankommt. Wer schlechte Bilder anbietet, der kann sein Arbeitspensum noch so sehr erhöhen, er wird dadurch trotzdem nicht entsprechend mehr verdienen. Stockfotoagenturen funktionieren nunmal so, dass diejenigen gut verdienen, die gute Fotos anbieten, und nicht diejenigen, die Agenturen mit schlechten Fotos bombardieren.


Lutz hat geschrieben:Ich wollte hier nur meine Meinung äußern und Meinungen sind immer subjektiv. Sollte sich tatsächlich einer dadurch angegriffen fühlen, tut es mir leid. Das war selbstverständlich nicht meine Absicht. Ich werde mich erst einmal aus weiteren Diskussionen heraushalten und möchte der gesamten Forengemeinde ein frohes und friedliches Weihnachtsfest wünschen. Kommt alle gut und gesund in´s neue Jahr.
Bleibt produktiv und behaltet bitte Eure eigene Meinung.

Hoffentlich wird jetzt nicht nach einem "Dislike" - Button gefragt.

Also ich fühle mich nicht angegriffen. Es spricht nicht im geringsten etwas dagegen, dass man unterschiedliche Meinungen vertritt. Das was ich schreibe muss auch nicht Stimmen, sondern ist nur eine Sicht der Dinge. Kann man teilen, muss man aber nicht. Insofern muss sich da niemand heraushalten.

Trotz aller Meinungsdifferenzen wünsch ich natürlich jedem schon mal frohe Weihnachten und ein gesundes erfolgreiches Jahr 2015. :) Vielleicht gibt es ja nochmal einen separaten Weihnachtsthread mit den peinlichsten Weihnachts-Stockfotos o.ä. :D


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